Zunehmende Schmerzen, eine stärker werdende Einschränkung in der Beweglichkeit und eine Schwellung des Handgelenks können Hinweise auf eine Arthrose im Handgelenk sein. Das Handgelenk ist ein kompliziertes Konstrukt vieler kleinerer Gelenke. Im gesunden Zustand sind die Gelenkflächen von einem glatten Knorpelbelag überzogen, die eine reibungsfreie Bewegung der Gelenkpartner ermöglicht. Bei einer Arthroseerkrankung wird dieser Knorpelbelag zunehmend zerstört, so dass rauher Knochen an Knochen reibt. Die führt nicht nur zu einem irreversiblen Schaden an den Gelenkflächen selbst, sondern auch an den sie umgebenden anatomischen Strukturen, wie etwa Gelenkbänder oder -kapseln.
Ursachen
Für die Entstehung einer Handgelenksarthrose sind diese drei Ursachen am häufigsten: 1. Osteoarthrose 2. Arthrose in Folge von Verletzungen des Handgelenks 3. Rheumatoide Arthritis Osteoarthrose Die Osteoarthrose ist die häufigste Ursache und entspricht einer degenerativen Erkrankung, also einer Art Abnützung der Knorpelbeläge aufgrund des Lebensalters oder der starken Beanspruchung der Hände im Alltag. Bei rund 60% der Menschen über 60 Jahren kann man eine solche Veränderung in Röntgenbildern feststellen, die aber nicht zwangsläufig auch Beschwerden verursacht. Arthrose nach Verletzungen Eine sog. posttraumatische Handgelenksarthrose entwickelt sich häufig nach einer schweren Verletzung des Handgelenks, wie etwa einem Handgelenksbruch, einem fehlverheilten Kahnbeinbruch (siehe Kahnbeinpseudarthrose) oder einer Bandverletzung. Diese Verletzung kann entweder direkt zu einem Verlust des Knorpelbelags führen oder auch erst nach Jahren durch eine Fehlbelastung der Gelenkflächen, wie z. B. nach einem Bänderriss. Auch wenn zum Zeitpunkt der Verletzung eine optimale Behandlung stattgefunden hat, ist die Wahrscheinlichkeit für ein späteres Auftreten einer Arthrose deutlich höher. Rheumatoide Arthritis Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine Autoimmun-Erkrankung, die rund 1% der Bevölkerung betrifft. Durch einen ständigen Entzündungsprozess in der Gelenkinnenhaut kommt es zur Zerstörung des Knorpelbelags wie auch der Gelenkbänder und -kapseln des Handgelenks.Beschwerden
Nicht alle Patienten mit einer Handgelenksarthrose haben zwangsläufig Beschwerden. Häufig bleibt die Arthrose lange Zeit unbemerkt, bis ein kleines Bagatelltrauma (also eine leichte Verletzung wie beispielsweise ein Anschlagen an der Tür) starke und lang anhaltende Beschwerden verursacht, die durch die geringfügige Verletzung nicht erklärt werden können. Beschwerden können sein:- Schmerzen: anfangs nur unter Belastung, in einem späteren Stadium auch schon in Ruhe
- zunehmende Bewegungseinschränkung
- Schwellung des Handgelenks, manchmal auch mit Überwärmung und Rötung
- zunehmende Schwäche des Handgelenks
- im späteren Stadium dann auch ein spürbares Knochenreiben
Diagnostik
Neben den typischen Beschwerdeschilderungen gibt eine Röntgenuntersuchung des Handgelenks Sicherheit über die Diagnose. Sollte aufgrund der Beschwerden der Verdacht auf eine rheumatische Erkankung bestehen, überweise ich die Patienten für eine sorgfältige Abklärung an einen Rheumatologen für weitere Untersuchungen (Blutlabor).Behandlung
Die Heilung der Arthrose ist grundsätzlich nicht möglich. Es gibt jedoch eine Reihe an nicht-operativen und operativen Möglichkeiten, um die Funktion des Handgelenks wieder zu verbessern. Nicht-operative Maßnahmen:- bestimmte Tätigkeiten, die typischerweise starke Beschwerden verursachen, vermeiden
- in Zeiten starker Schmerzphasen das Gelenk mit einer Handgelenksschiene ruhigstellen
- bei starken Schmerzen Einnahme von sog. „nichtsteoridalen Antirheumatika“. Hierbei handelt es sich um Medikamente, die nicht nur einen schmerzstillenden, sondern auch einen abschwellenden und anti-entzündlichen Effekt haben
- lokal Wärme oder Kälte zuführen, je nachdem, was besser hilft (ist von Mensch zu Mensch verschieden)
- das Handgelenk ohne Belastung durchbewegen, um die Beweglichkeit zu erhalten bzw. zu verbessern.