Ganglion (Überbein)

Unter einem Ganglion versteht man eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste, die sich im Zusammenhang mit einem Gelenk oder einer Sehnenscheide gebildet hat. Das Ganglion imponiert am Handgelenk oder der Hand als prall-elastische bis harte Schwellung, die im Volksmund auch «Überbein» genannt wird. Das Ganglion ist eine der häufigsten Ursachen für eine Schwellung im Hand- und Handgelenksbereich.

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Ursache

Auslöser für die Bildung eines Ganglions ist häufig eine Überlastung des Gelenks oder der Sehnenscheiden. Wird die Belastung auf ein Gelenk zu groß, so kann eine geschwächte Gelenkskapsel dem Druck der Gelenksflüssigkeit nicht mehr standhalten. An dieser Stelle stülpt sich die Gelenkskapsel wie eine Blase nach außen vor und bleibt über einen Verbindungsgang mit dem Gelenkspalt oder der Sehnenscheide verbunden. Hierdurch lässt sich auch die Beobachtung erklären, dass Ganglien häufig ihre Größe ändern - je nach Menge der Gelenksflüssigkeit wird das Ganglion größer oder kleiner. Ganglien sind mitunter so klein, dass sie von außen nicht sichtbar sind; können aber auch mehrere Zentimeter im Durchmesser groß werden. Die meisten Ganglien finden sich auf der Streckseite des Handgelenks, treten aber auch am Handrücken, dem beugeseitigen Handgelenk oder in der Hohlhand auf. Prinzipiell können Ganglien jedoch an jedem Gelenk oder Sehnenscheide entstehen. Manchmal bleiben Ganglien in der Gelenkkapsel versteckt oder dringen in einen Knochen an der Handwurzel ein, so dass sie von außen nicht sichtbar sind, aber trotzdem Beschwerden verursachen.

Ganglion
Ganglien können an verschiedenen Stellen an der Hand entstehen. Die häufigsten Lokalisationen sind 1) am Fingerendgelenk die sogenannte Mukoidzyste; 2) am beugeseitigen Fingergrundglied das Ringbandganglion; 3) am Handrücken ein Strecksehnenganglion und 4) am streckseitigen Handgelenk das typische Handgelenksganglion.

Beschwerden

Ganglien verursachen mechanische Gelenkschmerzen und können auch kosmetisch störend sein. Auffallend ist meist ein dumpfer Schmerz in der Nähe der Zyste, gelegentlich kann es zu brennenden Schmerzen kommen. Diese Schmerzen entstehen häufig durch den Druck des Ganglions auf einen benachbarten Nerven.

Diagnostik

Häufig lässt sich die Diagnose anhand der Schwellung an einer typischen Stelle am Handgelenk oder der Hand stellen. In unklaren Fällen, oder wenn das Ganglion nicht sicht- und tastbar ist, führen wir im Rahmen der Erstvorstellung eine hochauflösende Ultraschalluntersuchung direkt in unserer Ordination durch. Dadurch kann die Diagnose gesichert werden.

Ganglion
Typisches Ganglion am streckseitigen Handgelenk.

Behandlung

Ein Ganglion ist eine harmlose Veränderung und muss daher nicht zwingend operativ entfernt werden, es sei denn, das Ganglion verursacht Schmerzen oder ist ästhetisch beeinträchtigend. Zahlreiche Behandlungsversuche vom Abpunktieren des Ganglions mit einer Spritze bis hin zum Einspritzen verschiedener Medikamente sind erfolglos geblieben, so dass die operative Entfernung nach wie vor die Methode der Wahl bleibt. Die Operation kann, je nach Größe und Lokalisation, entweder ambulant in einer speziellen lokalen Betäubung (Wide Awake Verfahren) im Eingriffsraum der Ordination oder tagesklinisch im Spital in einer Betäubung des Armes (Plexusanästhesie) in Kombination mit einem Dämmerschlaf oder Vollnarkose durchgeführt werden. Nach der Operation ist es wichtig, die Hand möglichst rasch wieder im Alltag einzusetzen, um narbigen Verklebungen von Gelenkskapsel oder Sehnenscheiden vorzubeugen.

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