Ellenrinnensyndrom (Sulcus-nervi-ulnaris-Syndrom)

Das Sulcus nervi ulnaris-Syndrom (Kubitaltunnelsyndrom) ist das zweithäufigste Nervenkompressionssyndrom der oberen Extremität. Hierbei handelt es sich um einen eingeklemmten Ellennerven (Nervus ulnaris) am inneren Rand des Ellenbogens. Der Ellennerv verläuft 3cm bis 4cm lang durch eine knöcherne Rinne, die durch ein kräftiges Band zu einem Kanal vervollständigt wird. In manchen Fällen kann ein zusätzlicher Muskel über dem „Sulcus ulnaris“ auf den Nerven drücken.

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Aber auch oberhalb des Kanals kann der Ellennerv durch derbe Bänder eingeengt werden. Durch den gesteigerten Druck auf den Ellennerven finden sich in der Frühphase ein Kribbeln oder „Ameisenlaufen“ und eine Gefühlsminderung an der äußeren Hälfte des Ringfingers und des gesamten Kleinfingers. Bei länger bestehender Einengung kommt es zu einer Lähmung der Handbinnenmuskulatur mit Schwäche der An- und Abspreizung der Finger sowie einem deutlichen Kraftverlust. Das Endstadium ist die sogenannte Krallenhand, die Streckung des IV. und V. Fingers ist nicht mehr vollständig. Es können auch Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogengelenkes bestehen, die über den Unterarm in Richtung Hand oder zur Schulter hin ausstrahlen.

Sulcus nervi ulnaris-Syndrom

Diagnostik

Wenn die klinische Untersuchung den Verdacht auf ein Sulcus nervi ulnaris-Syndrom ergibt, ist eine Untersuchung in einem physikalischen Institut erforderlich. Dieses führt eine sogenannte elektrophysiologische Untersuchung durch, bei der die Leitgeschwindigkeit des Nervens gemessen wird. Anhand der Messwerte und der nachgewiesenen Verlangsamung der Nervenleitgeschwindigkeit kann die Notwendigkeit zur Operation eingeschätzt werden. Die Untersuchung mit einem hochauflösenden Ultraschall kann weitere Auskunft darüber geben, an welcher Stelle und wie stark der Ellennerv eingeklemmt ist.

Behandlung

Eine konservative, physikalische Therapie kann in frühen Fällen eine Linderung der Beschwerden bewirken. Hierbei sollte eine starke Beugung des Ellenbogengelenkes vermieden werden. Besonders nachts kann das Ellbogengelenk durch eine Schiene in Streckstellung gehalten werden. Oft führt die konservative Behandlung aber nicht zu einer bleibenden Besserung. Dann muss in einer Operation der Nerv aus seiner Engstelle befreit werden.

Häufig kann die Operation minimalinvasiv durchgeführt werden. Das bedeutet, dass ein ca. 4 cm langer Schnitt an der Innenseite des Ellbogengelenks schon ausreichend ist. Die Operation wird dann in einer örtlichen Betäubung durchgeführt mit dem Vorteil, dass auf eine – häufig unangenehme – Blutleere des Armes verzichtet werden kann. Alternativ erfolgt die Operation wahlweise in Betäubung des Armes (Armplexusanästhesie) mit einem Dämmerschlaf oder in Vollnarkose. Bei der Operation wird der Nerv aus seinen Einengungen befreit und die Haut anschließend mit einem selbstauflösenden Faden verschlossen.

Sulcus nervi ulnaris-Syndrom
Am Ende der Operation zeigt sich der Ellennerv gelöst und frei liegend im knöchernen Kanal des Ellbogens.

Abschließend wird ein dicker Watteverband angelegt, um in den ersten Tagen nach der Operation eine gewisse Ruhigstellung des Ellbogengelenks zu sichern. Der Eingriff wird wahlweise ambulant, tagesklinisch oder stationär durchgeführt.

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